Days of Respekt

1.bis 30. NOVEMBER 2024

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Presseinformation

Letzte „Days of Respect“

Zum zwanzigsten und letzten Mal laden die „Days of Respect“ unter dem Motto „Living together“ in die Interkulturelle Bühne (IKB) ein.

Das Kulturfestival steht für Vielfalt, Toleranz und ein friedliches Miteinander.

Das Ende einer Ära:

Seit zwanzig Jahren standen die Days of Respect für das, was ein gutes Zusammenleben ausmacht – Respekt, Toleranz und gegenseitiges Verständnis. Wir haben gemeinsam gelacht, gearbeitet, diskutiert, gefeiert und manchmal auch gestritten. Doch immer mit dem Ziel, Brücken zu bauen und ein Miteinander zu schaffen, das von Offenheit und Menschlichkeit geprägt ist. Jetzt müssen wir einen Schlussstrich ziehen. Es reicht uns! Die diesjährigen Days of Respect werden die letzten sein. Warum?

1. Ein vergiftetes Klima

Die gesellschaftliche Debatte rund um Migration und Zuwanderung ist geprägt von hitzigen, oft rassistischen Tönen. Politik und Medien tragen ihren Teil dazu bei – und mittendrin versuchen wir, eine Stimme für den Dialog zu sein. Doch wir finden kaum noch Gehör.

2. Keine Alibiveranstaltung

Wir wollen kein Festival sein, das als Feigenblatt herhalten muss. Was als Zeichen der Verbundenheit gedacht war, soll nicht von der Politik missbraucht werden, um eigene Versäumnisse zu kaschieren.

3. Gegen die Pläne für Lager an den EU-Außengrenzen

Es widerspricht allem, wofür die Days of Respect je standen. Menschen sollen frei entscheiden können, wo sie leben möchten – nicht gezwungen werden, hinter Zäunen und Mauern zu warten. Die Pläne für Lager in Afrika oder an den EU-Außengrenzen lehnen wir entschieden ab.

4. Einseitige Berichterstattung – Zuwanderer und Auswanderer

Wir sehen den Widerspruch zwischen den Geschichten über europäische Auswanderer, die in der Ferne ihr Glück suchen, und denen, die Zuflucht hier bei uns suchen. Über die einen wird wohlwollend berichtet, die anderen werden an den Rand gedrängt und kriminalisiert. Alle Menschen haben das Recht ihr Glück zu suchen – egal wo.

5. Opfer erster und zweiter Klasse

Die unterschiedliche Reaktion auf die Gewalttaten in Solingen und Hanau offenbart eine schmerzhafte Doppelmoral: Während der Solingen-Anschlag zu pauschalen Vorurteilen und Ausgrenzung gegenüber Migranten führte, verschwanden die rassistisch motivierten Morde von Hanau schnell aus dem öffentlichen Bewusstsein. Diese selektive Wahrnehmung und Instrumentalisierung von Leid darf in einer demokratischen Gesellschaft keinen Platz haben. Es kann nicht sein, dass manche Opfer zur Rechtfertigung von Ausgrenzung missbraucht werden, während das Leid anderer Opfer verschwiegen wird. Diese Gründe treiben uns an, die Days of Respect zu beenden. Das war keine leichte Entscheidung, aber wir wollen uns nicht in einem Klima bewegen, das zunehmend von Spaltung geprägt ist. Denn das, wofür wir stehen – Respekt, Offenheit und ein gemeinsames Miteinander – darf nicht nur ein schöner Gedanke sein, sondern muss gelebt werden. Die „Days of Respect“ mögen zu Ende gehen, aber unser Engagement für Toleranz und Vielfalt bleibt ungebrochen – gemeinsam finden wir neue Wege, um gegen Ausgrenzung und Intoleranz zu kämpfen und eine gerechtere Zukunft zu schaffen!

Wir werden weiterhin für eine Welt einstehen, in der Vielfalt gefeiert und Ausgrenzung keinen Platz hat!

Du möchtest uns helfen? Schreib uns oder sprich uns an: info@interkulturelle-buehne.de oder Tel: 069/46003741 und 0157 31582508